Die wichtigsten Gedächtnisschritte für das Lernen von Kindern im Vorschulalter
Lernen ist ein komplexer Prozess, der neue Entdeckungen, Sicherheit und Erinnerungsvermögen miteinander verbindet, wobei das Gedächtnis eine zentrale Rolle spielt. Wenn wir verstehen, wie sich das Gedächtnis von Kindern entwickelt und wie sie Erinnerungen speichern, können wir sie besser unterstützen und ihr Lernen fördern, noch bevor sie eingeschult werden. Lassen Sie uns gemeinsam die verschiedenen Phasen des Gedächtnisses und ihren Einfluss auf das Lernen von Kleinkindern erkunden.
Das Gedächtnis bei Säuglingen (0–6 Monate)
Das implizite Gedächtnis
Von Geburt an beginnen Babys, eine Form des Gedächtnisses zu entwickeln, die als implizites Gedächtnis bezeichnet wird.Das implizite Gedächtnis basiert auf Empfindungen und Wahrnehmungen. Dieses unbewusste Gedächtnis ermöglicht es, dass Säuglinge Gerüche und Routinen wie die Stimme ihrer Eltern oder den Rhythmus des Stillens erkennen. Obwohl sie sich nicht an bestimmte Ereignisse erinnern können, speichert ihr Gehirn Informationen, die für ihr Wohlbefinden und ihre Sicherheit unerlässlich sind.
Die Gesichtserkennung
Im Alter von etwa zwei bis drei Monaten beginnen Babys, eine Vorliebe für vertraute Gesichter zu entwickeln. Sie erkennen die Gesichter ihrer Eltern und reagieren darauf, was darauf hindeutet, dass sich ihr Kurzzeitgedächtnis zu entwickeln beginnt. Diese Fähigkeit zur Wiedererkennung ist entscheidend für den Aufbau emotionaler Bindungen und dem Gefühls der Sicherheit.
Das Gedächtnis bei Kleinkindern (6–24 Monate)
Das Arbeitsgedächtnis
Zwischen 6 und 12 Monaten beginnt sich das Arbeitsgedächtnis zu festigen. Dieses Gedächtnis ermöglicht es, Informationen vorübergehend zu speichern, um sie sofort wieder abzurufen. Beispielsweise kann sich ein Baby daran erinnern, wo ein Spielzeug vor wenigen Sekunden versteckt wurde und versucht, dieses Spielzeug wiederzufinden. In dieser Phase beginnen Kinder auch die Beständigkeit von Objekten zu verstehen, das heisst sie erkennen, dass Objekte auch dann weiter existieren, wenn sie nicht sichtbar sind.
Die ersten Erinnerungen
Im Alter von etwa einem Jahr beginnen Kleinkinder, ihre ersten persönlichen Erinnerungen zu bilden, die als episodische Erinnerungen bezeichnet werden.Auch wenn diese episodischen Erinnerungen oft fragmentiert und flüchtig sind, können sich Kleinkinder an einfache, sich wiederholende Ereignisse wie Schlafenszeiten oder bestimmte Lieder erinnern. Diese Erinnerungen sind noch stark an den Kontext und die Wiederholung gebunden.

Das Gedächtnis bei Kindern im Vorschulalter (2-5 Jahre)
Die Entwicklung des Langzeitgedächtnisses
Zwischen zwei und drei Jahren beginnen Kinder, ein stabileres Langzeitgedächtnis zu entwickeln. Sie können sich an Ereignisse erinnern, die mehrere Wochen oder sogar Monate zurückliegen. In diesem Alter beginnen sie auch, Geschichten zu erzählen und Erinnerungen zu nutzen, um sich zeitlich zu orientieren.
Autobiografische Erinnerungen
Im Alter von etwa drei bis fünf Jahren beginnen Kinder, zusammenhängendere autobiografische Erinnerungen zu bilden. Sie können sich an bestimmte Ereignisse in ihrem Leben erinnern und davon erzählen, beispielsweise an einen Geburtstag oder einen Ausflug in den Park. Diese Erinnerungen werden detaillierter und Kinder beginnen, zeitliche Konzepte wie „gestern”, „heute” und „morgen” zu verstehen und zu verwenden.
Begleitung der Etappen der Gedächtnisentwicklung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein gutes Gedächtnis mit soliden Lerninhalten einhergeht. Schaffen wir also ein geeignetets Umfeld,welches das Lernen und Entdecken fördert, in dem Kinder sich wohlfühlen und ihre Bedürfnisse respektiert werden, um eine bestmögliche Entwicklung zu begünstigen.